Geschichte der Carl Schlettwein Stiftung

Am 26. Juli 1994 wurde die Carl Schlettwein Stiftung im Handelsregister eingetragen mit dem Zweck, die von Carl Schlettwein gegründeten und betriebenen Basler Afrika Bibliographien zu führen, Forschungsvorhaben zum Thema Afrika, speziell Namibia, zu fördern und Arbeiten im Tätigkeitsbereich der Stiftung mit Zuwendungen zu unterstützen.

Sammelnd unterwegs in ein unabhängiges Namibia

Angefangen hatte alles schon lange zuvor. Durch Carl Schlettweins leidenschaftliche Sammeltätigkeit und seine Begegnungen mit den Menschen im damaligen Südwestafrika entstanden bereits seit den 1950er Jahren virtuelle Räume Namibias, noch vor der Unabhängigkeit des Landes. Daraus wurde ein Bibliographieren und Dokumentieren, und in der Zusammenarbeit mit dem International African Institute in London wurde 1971 die Idee einer Institution mit dem Namen Basler Afrika Bibliographien geboren.

«Afrikanische Bewegung» an der Universität Basel

Mit der Gründung des Staates Namibia 1990 und dem Erstarken der «afrikanischen Bewegung» an der Universität Basel erweiterte sich der Blick auf die vorhanden Strukturen in Basel. Die Basler Afrika Bibliographien und die persönliche Situation von Carl Schlettwein trafen auf die Initiativen das wachsende Interesse für Afrika in der Universität Basel zu stärken und zu verankern. Das Resultat dieser beiden Denkrichtungen war die Gründung der Carl Schlettwein Stiftung im Jahr 1994 und die Integration der Basler Afrika Bibliographien als Marke in die Stiftung.

Weiterentwicklung der Basler Afrika Bibliographien

In den folgenden zehn Jahren wurde aus den Basler Afrika Bibliographien ein Namibia Resource Centre und eine Southern Africa Library. In dieser Zeit verdreifachten sich die inhaltlichen Bestände wie auch die Zahl der Mitarbeitenden und es konnte eine zusätzliche Liegenschaft bezogen werden.

Der Entscheid, eine Stiftungsprofessur zur Geschichte des südlichen Afrikas an der Universität Basel mit einer Anschubfinanzierung auf vorerst fünf Jahre zu ermöglichen, eröffnete neue Wege für die Afrika-Forschung in Basel. Bereits 1997 wurde die Arbeit von Carl Schlettwein mit dem Ehrendoktor der Universität Basel gewürdigt. 2005 verstarb Carl Schlettwein. Er hatte die Geschicke der Carl Schlettwein Stiftung als Stiftungspräsident und Leiter der Basler Afrika Bibliographien bis kurz vor seinem Tod gelenkt.

Verankerung in einem internationalen Kontext

Die kommenden Jahre standen unter dem neuen Stiftungsratspräsidenten Jörg H. Schwarzenbach im Zeichen der Entwicklung eines Organisationsmodells für die Basler Afrika Bibliographien, die unter der Leitung von Luccio Schlettwein eine inhaltlichen Konsolidierung auf hohem Niveau in einem internationalen Kontext vorantrieben.  

2012 wählte der Stiftungsrat Christian Vandersee als neuen Leiter der Basler Afrika Bibliographien, der die Position des Dokumentationszentrums der Carl Schlettwein Stiftung in einer weltweit vernetzten African-Studies-Landschaft weiter gefestigt hat. Luccio Schlettwein konzentriert sich seither als Delegierter des Stiftungsrates auf die Geschäftsleitung der Carl Schlettwein Stiftung. Er ist erste Anlaufstelle für die Förderungs- und Unterstützungstätigkeit.